Englischer Meister - eine deutsche Brass Band hat’s geschafft
Hallo liebe Leser,
Brass Band? Englischer Meister in was? Habe ich die ersten beiden Fragen die du dir stellst erraten?
Hier kommt die Antwort.
Bevor die Fragen beantwortet werden, noch ne kurze Info zu meiner Person. Ich heiße Bene, bin gerade fertig mit meiner Ausbildung und bin normalerweise in der Filiale in Bad Hindelang anzutreffen. Wie ihr im folgenden Lesen werdet mache ich in meiner Freizeit sehr viel Musik.
Eine Brass Band ist ein Orchester, das aus Blech und Schlagwerk besteht (Tuba, Posaune, Horn, Euphonium, Cornet, Schlagzeug, Pauke, etc.). Ich selber spiele Cornet (engl. Bauweise der Trompete), an der „Bayrischen Brass Band Akademie“ (3BA) in der „3BA Academy Band“. Die Band besteht aus 34 topmotivierten Musikern aus ganz Bayern. Um mitspielen zu dürfen findet ein internes Vorspiel vor dem Dirigenten statt, um festzustellen ob man das Zeug dazu hat mitspielen zu dürfen. Jedes Jahr fahren wir auf ein bis zwei Wettbewerbe um unser Können mit anderen Bands zu messen. So auch dieses Jahr im Januar nach Butlin‘s in England.
Die Anreise
Am Donnerstag 11.01.2018 um 05:30 Uhr starteten wir unsere Reise nach England zum „Butlin’s Mineworkers Brass Band Festival“. Um 07:00 Uhr ging der Flieger von München nach London. Von dort fuhren wir mit dem Bus sechs Stunden nach Butlin‘s, Skegness in Nordengland. Abends angekommen gab es schon das erste englische Abendessen im Yacht Club der Ferienanlage, bestehend aus einem Buffet. Das Einzige was hier nicht frittiert oder in Öl eingelegt war, war der Salat.
Nach dem Essen konnten wir uns nicht ausruhen, obwohl alle bereits seit gut 16 Stunden auf den Beinen waren, denn wir hatten direkt im Anschluss Probe für den Wettbewerb am Sonntag. Trotz der hohen Anstrengung des vergangenen Tages ließen wir uns das „gute“ englische Bier schmecken.
Überraschung
Am Freitag stand Probenarbeit auf dem Programm. Zu aller Überraschung durften wir auch noch kurzfristig das Galakonzert am Abend eröffnen. Kurzfristig deshalb, da wir morgens erfahren haben, dass der letztjährige Sieger, des Wettbewerbs das Galakonzert spielen wird. Wir haben das Ding nämlich letztes Jahr schon gewonnen und sind als Titelverteidiger angereist. Wir waren etwas unter Druck, aber haben es dennoch geschafft uns ein 45 minütiges Programm aus dem Ärmel zu schütteln, ohne unsere Wettbewerbsstücke schon im Voraus zu präsentieren.
Die Spannung steigt
Nach einem weiteren Tag Probe, Essen und tatsächlich ein bisschen Freizeit, die wir im Schwimmbad und am Strand verbrachten, war auch schon Sonntag, der Wettbewerbstag:
Morgens hatten wir eine kurze Probe für den Feinschliff, mittags gegen 14:30 gingen wir als letzte Band auf die Bühne und spielten unser 20 minütiges Showprogramm.
Kurz nach unserem Auftritt kamen die Juroren auf die Bühne und die Siegerehrung ging los. Nachdem Platz drei, vier und fünf genannt wurden, stieg unsere Aufregung an. Dann war es soweit, der Moderator verkündete das „YouthBrass 2000“, der Favorit aus England, gegen den wir schon bei anderen Wettbewerben (Europameisterschaft 2016 in Lille/Frankreich und 2017 beim gleichen Wettbewerb in England) angetreten sind, den zweiten Platz erreicht hat und wir als einzige deutsche und somit ausländische Band bei einem englischen Wettbewerb gewonnen hatten.
Nach der offiziellen Siegerehrung, gab es für uns kein Halten mehr. Wir feierten von nachmittags um 16 Uhr bis morgens um fünf Uhr, vermutlich hätten wir auch noch länger gefeiert, wenn nicht der Bus schon um 05:15 Richtung Heimat gefahren wäre.
Übermüdet aber Glücklich
Daheim angekommen fiel ich nach fünf anstrengenden Tagen und 20 Stunden Rückreise todmüde aber glücklich ins Bett.
Mit Stolz freuen wir uns schon auf unsere nächsten Wettbewerbe im April bei den „Flemish Open“ in Mechelen/Belgien und auf die erneute Titelverteidigung in England 2019.
Keep on banding
Wenn ich euch neugierig gemacht habe dann schaut doch auch gerne mal auf Facebook vorbei.
Keep on banding,
Euer Bene!