Mein Abenteuer „Internationale Kauffrau“

09.08.2017
Kategorien: Azubi-Blog, Ausbildung, Reisen
Autor: Gastredakteur Avatar für Gastredakteur

Hi ich bin Bettina 18 Jahre alt, Azubi im 2. Lehrjahr und warum ich drei Wochen in London war, erfahrt ihr hier.

Am 14. Mai startete mein Abenteuer in die britische Hauptstadt. Aber warum durfte ich eigentlich während dem Lehrjahr und vor allem mitten unter der Schulzeit wegfahren? 

Drei Wochen Urlaub wären natürlich auch schön gewesen aber ich wollte nach London um etwas zu lernen. Ich habe am Kurs „Internationale Kaufleute“ im ECBM, dem European College of Business and Management, teilgenommen.

Das College liegt in der Nähe der Liverpoolstreet also Mitten im Herzen des Finanzviertels, zwischen den Hochhäusern der größten Banken wie Barclays, HBCN, Santander, u.v.m. Früher  hatten die Banken ihre Gebäude im Stadtteil Bank, das hat sich aber schon seit einigen Jahren geändert.

Fast alle Schüler die zeitgleich mit uns das College besuchten waren aus Deutschland, zum Beispiel die Jungs und Mädels aus der Berufsschule Memmingen. Unsere Gruppe bestand aus 22 Leuten. Automobilkaufleute, Büromanager, Kaufleute für Tourismus und Freizeit und Bankkaufleute, alle von der Berufsschule Ostallgäu. Obwohl wir eigentlich unterschiedliche Berufe lernen, waren wir zusammen in einer Klasse.

Das Klassenfoto unseres Kurses.

Unterrichtet wurden wir in verschiedene Fächer wie Telefontraining, London eine Weltstadt?!, Politik oder Wirtschaft. Neben dem „normalen“ Unterricht hatten wir auch Projektarbeitszeit und Exkursionen. Wir waren im Gericht und durften uns mehrere Prozesse anschauen und haben einen Tag in Cambridge der Stadt mit den 31 Colleges verbracht.

Ausblick vom Boot in Richtung Greenwich.

Natürlich durften auch Stadtführungen mit unseren einheimischen Lehrern vom ECBM nicht fehlen. Durch das Viertel von Jack the Ripper oder an der Themse entlang von der Liverpoolstreet bis nach Greenwich raus.

Meine Präsentation.

 Um am Schluss eine internationale Kauffrau zu werden, gab es natürlich auch noch eine Abschlussprüfung mit drei verschiedenen Teilen.

Der 1. Teil ist die Oral Presentation. Das ist ein 15-minütiger Vortrag zu einem vorher ausgewählten Thema. Meine Präsentation ging über die Motivation von Mitarbeiter, wobei ich auf die verschiedenen Motivationstheorien und wie sich diese in meinem Job wiederspiegeln, priorisiert habe.

Als 2. Teil mussten wir eine Executive Summary abgeben. Also einen Aufsatz über unser Thema mit ca. 1000 Wörtern.

Als letzten Teil gab es noch einen Written Exam. Sozusagen eine dreistündige Klausur über die Themen, die wir im Unterricht gelernt haben. Der Aufbau der Prüfung war aber ein wenig anders gestaltet als wir das von zu Hause kennen. Wir haben acht Fragen bekommen aus denen wir uns vier aussuchen durften und zu jeder Frage eine ca. einseitige Antwort zu schreiben mussten (Mindestvorgabe waren 200 Zeichen pro Antwort, aber da kam ich locker drüber!) 

Bis jetzt weiß ich nur, dass ich die mündliche Prüfung bestanden habe :). Das Endergebnis erfahren wir erst im September bei der Zeugnisvergabe. Für dieses Event kommt sogar die Direktorin vom ECBM extra zu uns nach Marktoberdorf, um uns die Zeugnisse auszuhändigen. Zu der Veranstaltung werden auch unsere Eltern und Ausbilder eingeladen und ich habe den Job für die Moderation durch diesen Abend übernommen (mehr oder weniger freiwillig versteht sich).

Neben dem College durfte natürlich der Touri-Spaß nicht vergessen werden. Nach Unterrichtsschluss ging es direkt auf Sightseeing-Tour.

Wir haben einiges gesehen…(allein in den ersten fünf Tagen wohlgemerkt):

Spitalfieldmarket, das Bangladeschviertel, Towerbridge, Emirate Airlines, Westminster Abbey, Big Ben, London Eye, Buckingham Palace, Hyde Park, Leicester Square, Künstlerviertel, Covent Garden, the Shard, Harrods, Icebar, Picadilly Circus, KingsCross mit dem Gleis 9 ¾, dem Harry Potter Store und den Camden Market. Es gab so viel was wir sehen wollten, da musste einfach jede freie Minute genutzt werden!

Auch in London gibt es schönes Wetter! Da durfte eine Tretboottour im Hyde Park nicht fehlen.
Der Buckingham Palace im Hintergrund.
Ganz wohl war mir auf "the Shard" nicht, aber was für ein Wunder schließlich ist es das höchste Gebäude Europas.
Mehr als einen halben Tag haben wir im Tower of London verbracht. Highlight waren die Kronjuwelen.
Und manche Sachen darf man nicht zu Ernst nehmen :)
Mit Allgäuer Gondeln über die Themse.

Einen riesigen Pluspunkt den wir hatten, war das Großstadtleben. Also mal wirklich leben und nicht nur Urlaub in irgendeinem Hotel oder Bungalow zu machen. Wir haben alle einzeln oder zu zweit in Gastfamilien in Woodford, South Woodford oder Redbridge gewohnt und durften unsere Freizeit selbst gestalten. Nach der ersten Woche war der Weg zur U-Bahn schon so normal, wir konnten es  gar nicht fassen.

Die vielen Menschen, der ständige Stress, die unbekannte Umgebung alles wurde irgendwie schon zum Alltag. Nach ein paar Tagen haben wir auch alle Menschen verstanden, egal mit welchem Akzent oder Slang die Personen neben uns gesprochen haben. Nur uns hat kaum jemand verstanden, wenn wir wieder mal mit mehr oder weniger Dialekt Deutsch geredet haben.

Für mich hat sich das Abenteuer „Internationale Kauffrau“ auf jeden Fall gelohnt. Neue Freunde, bessere Sprache, das Großstadtleben und dass ich mich selbst weiter entwickelt habe.

Habt ihr noch Fragen an mich ? Dann schreibt gerne in die Kommentare :)

Viele Grüße

Eure Bettina