Die fünf schönsten Burgruinen im Allgäu und Umgebung

22.04.2021
Kategorien: Azubi-Blog, Allgäu
Autor: Kevin Martin Avatar für Kevin Martin

Burgruinen

Der Winter neigt sich langsam aber sicher seinem Ende entgegen. Die Natur erwacht zu neuem Leben und draußen kann man mehr und mehr unternehmen. Doch was eigentlich? Wie wäre es mit Burgruinen! Als Kinder haben sich viele, mich miteingeschlossen, vorgestellt der tapfere Ritter oder das holde Burgfräulein zu sein und auf einer Burg zu leben und gegen Drachen zu kämpfen. Nun Drachen gibt es eher wenige, aber immerhin Burgen oder in vielen Fällen, dass was davon übrig ist. Auch nach all den Jahrhunderten haben sie bin heute nichts von ihrer Anziehungkraft auf Jung und Alt verloren.

 

Da ist es doch gerade recht, dass in unserem schönen Allgäu einige Burgruinen zu finden sind, die mit ihrer schönen Landschaft und ihrer langen und spannenden Geschichte einen Ausflug mehr als wert sind.

Eisenberg

Der Blick von Eisenberg ins umliegende Land
Der Blick von Eisenberg ins umliegende Land

Gelegen nahe dem kleinen Ort Zell bei Eisenberg liegen die beiden Burgruinen, die zusammen zu den schönsten des Freistaats gehören und einen wunderschönen Blick auf das Allgäuer Voralpenland bieten. Zu erreichen sind Sie über mehrere Wege, die aber für niemanden eine große Herausforderung darstellen sollten und gut für einen Nachmittagsspaziergang geeignet sind.

 

Eisenberg ist die ältere der beiden Burgen und entstand ca. um das Jahr 1315 und wurde gebaut von dem edelfreien Oberallgäuer Geschlecht der Hohenegger, die damit Ihre Macht demonstrieren wollten, da die Burg nahe der Grenze zu Österreich-Tirol lag. Sie wurde 1386 an Erzherzog Leopold III. von Österreich veräußert, der Friedrich von Freyberg zur Pflege der Burg bestellte. Heute ist die Ruine im Besitz der Gemeinde Eisenberg.

 

Gegen Ende des 30-jährigen Krieges wurde Eisenberg, genauso wie die benachbarten Burgen von der Tiroler Landesregierung selbst in Brand gesteckt und zerstört, damit sie den anrückenden protestantischen Truppen nicht intakt in die Hände fiel. Diese änderten jedoch kurz davor ihre Richtung und die Zerstörung war umsonst. Bis 1952 verblieben die Ruinen in dem Besitz der Familie Freyberg-Eisenberg zu Eisenberg, wurden jedoch nach dem Tod der letzten Erbin der alten Familie von der Gemeinde Eisenberg gekauft und im Jahr 1980 erstmals saniert.

Hohenfreyberg

Der Ausblick von Eisenberg nach Hohenfreyberg

Sie wurde erst 1418 bis 1432 durch den ältesten, gleichnamigen Sohn des Friedrich von Freyberg zu Eisenberg als bewusster Nachbau einer hochmittelalterlichen Burg errichtet. Friedrich wollte damit ein Mahnmal an das glorreiche Rittertum der Stauferzeit, ein Bollwerk gegen den endgültigen Untergang des Rittertums errichten.

Über den Bau dieser riesigen Burg zu stark in Schulden geraten, veräußerte die Familie Hohenfreyberg um 1480 an Erzherzog Sigmund von Österreich, der sie unter dem wohlhabenden Pfandherrn Georg von Gossembrot zu einer überaus wehrhaften Veste ausbauen ließ. 1646 teilte Hohenfreyberg das Schicksal von Eisenberg.

Burgruine Falkenstein

Die Burgruine Falkenstein

Diese Burgruine hat es in sich! Es ist die höchstgelegene in ganz Deutschland auf 1267 Metern über dem Meer. Jedoch ist der Weg hinauf zur Burg eine ganz entspannte Wanderung und du solltest innerhalb von ca. 1 Stunde oben angekommen sein. Geschichtlich hat diese Burgruine in Pfronten auch einiges zu bieten und zudem einen grandiosen Ausblick auf das Allgäuer Voralpenland und die angrenzenden Allgäuer Alpen.

Der Ausblick von Falkenstein ins Allgäu

Der Ausblick von Falkenstein ins Allgäu

Um 1270/1280 erhob Graf Meinhard II. von Tirol berechtigte Ansprüche auf das Staufererbe im Ostallgäu. Als unübersehbares Herrschaftszeichen gegenüber den konkurrierenden Herzögen von Bayern befahl er 1280 die Anlage des „castrum Pfronten“ am Rande seines Herrschaftsgebietes.

Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges 1646 teilte Falkenstein das Schicksal seiner beiden Nachbarburgen Eisenberg und Hohenfreyberg. Die Tiroler Landesregierung beschloss die Aufgabe der drei Burgen, um sie dem anrückenden schwedisch-protestantischen Heer nicht intakt ausliefern zu müssen. Die Anlagen wurden geräumt und in Brand gesteckt. Allerdings änderten die Evangelischen kurz darauf ihre Marschroute, die Zerstörung war also sinnlos.

Burgruine Falkenstein

Burgruine Falkenstein

1883 erwarb schließlich König Ludwig II. von Bayern die Ruine, um an ihrer Stelle eine romantische Märchenburg in der Art Neuschwansteins zu errichten.

Das Schloss blieb jedoch ein Traum, da König Ludwig 1886 – zusammen mit seinem Leibarzt – vermutlich im Starnberger See ertrank . Bis zu seinem Tod waren nur die Zufahrtsstraße und eine Wasserleitung fertiggestellt, dann wurden die Bauarbeiten eingestellt.

Burg Schlosskopf

Gelegen in der Nähe von Reutte liegen zwei weitere Burgruinen mit unvergleichlichem Flair, die in der Zeit nach Corona bestimmt auch wieder einfacher zu erreichen sein werden.

 

Die Festung Schlosskopf, ist die höher gelegene Ruine der Beiden und liegt auf ca. 1250 Meter. 1733 wurde die Festung Schlosskopf errichtet und vermutlich um das Jahr 1741 beendet. Zu Ihrer Zeit galt die Anlage wegen Ihrer Lage als uneinnehmbar.

Burg Ehrenberg

Burg Ehrenberg ist deutlich älter. Sie wurde schon im Jahr 1296 erbaut und bietet alles, was man sich von einer mittelalterlichen Burg vorstellt.

Die Ruine hat im Laufe der Jahrhunderte unzählige Herrscher und Kriege kommen und gehen gesehen und hat eine bewegte Geschichte.

 

Ich kann die beiden Burgruinen nur jedem empfehlen der ansatzweise etwas für mittelalterliche Burgen erübrigen kann. Schlosskopf lässt sich über einen schönen Panoramaweg innerhalb von ca. 1 Stunde ersteigen und bietet einen wunderschönen Ausblick auf die umgebenden Berge, Reutte und das Tal unterhalb.

Ehrenberg lässt sich in wenigen Minuten ersteigen und ist definitiv genauso sehenswert wie Schlosskopf. Auch ein Rundweg von Schlosskopf nach Ehrenberg ist vorhanden, sodass man bequem an einem Nachmittag beide Ruinen besichtigen kann.

 

Auch ein Burgenmuseum kann besichtigt werden, das aus meiner Sicht auch lohnenswert ist. Dort erhält jeder Interessierte noch mehr Informationen und Einblicke in die Geschichte und die Zeit der Entstehung.

 

Highline 179

Ein weiteres Highlight, ist die Highline 179, die sich imposant über die Bundesstraße 179 von einem Berg zum Anderen zieht und sich unterhalb von Ehrenberg befindet. Sie ist die weltlängste Fußgängerhängebrücke im Tibet Style mit einer Länge von über 400 Metern und einer Höhe von 114 Metern. Eine gewisse Schwindelfreiheit sollte man aber mitbringen, da die Brücke bei viel Betrieb und Wind schon leicht ins Schwanken gerät, was aber in der Planung berücksichtigt wurde. Wer also den Nervenkitzel oder einfach nur eine spannende Erfahrung sammeln will, sollte sich die Highline 179 vormerken.

 

Ich hoffe, ich konnte dir die ein oder andere Inspiration für den Frühling geben und deine Neugierde wecken, dich auf Entdeckungsreise zu machen und wer weiß, vielleicht findest du bei deiner nächsten Erkundung ja doch einen Drachen.

CU und bis bald Kevin  

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Kommentare (2)

Sparkasse Allgäu - Natalie Kohl
03.05.2021

Lieber Sigi,

danke für dein Feedback!

Ganz lieben Gruß zurück!

Deine Natalie
Blog Redakteurin

Sigi Bauer /Rentner- TF Überweisungsteam
30.04.2021

Hi Kevin,
das Foto von der Eisenberg ist super! Gruß an Nati und schönes WE

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