Das Ausbildungszeugnis einfach erklärt
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
nach Beendigung eurer Ausbildung habt ihr Anspruch auf ein schriftliches Ausbildungszeugnis. Doch was ist das eigentlich und welche Infos beinhaltet dieses?
Das werde ich heute aufklären!
Was ist ein Ausbildungszeugnis?
Kurz gesagt ist das Ausbildungszeugnis das Arbeitszeugnis eurer Ausbildung.
In schriftlicher Form wird darin der Abschluss eurer Ausbildung dokumentiert.
Zuallererst unterscheidet man zwischen zwei Ausbildungszeugnisarten, dem einfach Ausbildungszeugnis und dem qualifizierten:
Das einfache Ausbildungszeugnis
Das einfache Ausbildungszeugnis ist eine Art Bescheinigung eurer Ausbildung und enthält Angaben zu:
- Art und Dauer des Ausbildungsverhältnisses
- Ziel der Ausbildung
- Erworbene Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Das qualifizierte Ausbildungszeugnis
Das qualifizierte Ausbildungszeugnis enthält dieselben Informationen wie das einfache Arbeitszeugnis. Zusätzlich werden dort auch Angaben über euer Verhalten und eure Leistungen aufgenommen.
Somit ist dieses Ausbildungszeugnis aussagekräftiger als ein einfaches Ausbildungszeugnis.
Jetzt, wo wir die Zeugnisarten unterscheiden können, gibt es aber noch andere wichtige Fragen zu klären:
Wann erhalte ich ein Ausbildungszeugnis?
Wie schon erwähnt, dokumentiert das Ausbildungszeugnis den Abschluss eurer Ausbildung. Somit erhaltet ihr dieses nach der bestandenen schriftlichen und mündlichen Abschlussprüfung.
Ist die Ausstellung des Ausbildungszeugnisses Pflicht?
Die Ausstellung eines einfachen Ausbildungszeugnisses ist für euren Arbeitgeber verpflichtend. Somit sollte jeder von euch, nach Beendigung der Ausbildung, ein solches erhalten.
Euer Arbeitgeber muss euch außerdem auf Verlangen auch ein qualifiziertes Ausbildungszeugnis ausstellen.
Welche Infos beinhaltet das qualifizierte Ausbildungszeugnis?
Schauen wir uns die Inhalte des qualifizierten Ausbildungszeugnis doch mal genauer an!
Die Leistungsbeurteilung beinhaltet folgende Punkte:
Ausbildungsbereitschaft
Beurteilt wird das gezeigte Engagement und euer Leistungswille in der Ausbildung.
Ausbildungsbefähigung
Hier werden eure geistigen, psychischen und körperlichen Fähigkeiten beurteilt. Z.B. Auffassungsgabe, Belastbarkeit etc.
Fertigkeiten und Kenntnisse
Die Fertigkeiten und Kenntnisse, welche ihr euch über eure Ausbildung hinweg angeeignet habt werden in diesem Absatz zusammengefasst.
Lern- und Arbeitsweise
In diesem Passus wird eure praktische Umsetzung der Arbeitsbereitschaft und -befähigung beurteilt. Hierzu kann z.B. eure Selbstständigkeit, Zuverlässigkeit oder eure Sorgfalt gehören.
Arbeitserfolg
Eure Qualität und Quantität wird hier unter die Lupe genommen. Darunter fallen beispielsweise die Verwertbarkeit eurer Arbeitsergebnisse, Termineinhaltungen oder Zielvereinbarungen.
Bei jedem aufgeführten Aspekt wird eure Leistung und euer Verhalten genauer beurteilt. Dies geschieht nicht, wie ihr es vielleicht kennt, in Form von Schulnoten, sondern findet sich in bestimmten Formulierungen wieder.
Natürlich habe ich ein paar Beispiele für die unterschiedlichen Bewertungen mitgebracht. Schauen wir uns mal die Beurteilungen in Bezug auf die Ausbildungsbereitschaft an:
Bei der Verhaltensbeurteilung wird auch auf euren Umgang gegenüber Vorgesetzten, Kolleginnen und Kollegen und auch Kundinnen und Kunden geschaut.
Zum Schluss folgt die Info ob du nach deiner Ausbildung übernommen wirst oder ob das Arbeitsverhältnis beendet wird.
Welche Regeln muss der Arbeitgeber bei der Erstellung eines Ausbildungszeugnisses beachten?
Die Wahrheitspflicht
Oberster Grundsatz für die Erstellung eines Ausbildungszeugnisses ist die Wahrheitspflicht. Ohne diese wären Ausbildungszeugnisses für Arbeitgeber und auch für die Arbeitnehmer wertlos.
Die Wohlwollenspflicht
Der Arbeitgeber ist wegen seiner Fürsorgepflicht gegenüber euch angehalten, das Zeugnis mit Wohlwollen (=Güte) auszustellen.
Absolute Tabuthemen im Ausbildungszeugnis sind Bemerkungen über eure Fehlzeiten, außerbetriebliches Verhalten, ethnische Herkunft oder ähnliches.
Wer sich in seiner Ausbildung anstrengt wird am Ende also mit einem guten Ausbildungszeugnis belohnt.
Habt ihr noch andere Fragen rund um das Ausbildungszeugnis? Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen 😊
Eure Natalie Kohl
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